Feldkreuze

Sie gehören zur heimischen Flur, zum heimischen Wald, ins heimatliche Dorf. Aufgestellt oft zur bleibenden Erinnerung an eine bestimmte Person, ein bestimmtes Ereignis oder auch nur als schlichtes Zeichen frommer Gottes- oder Heiligenverehrung, stehen sie oft an landschaftlich markanten Punkten oder an Stellen, an denen ein Unglück passiert ist.

Sie beseelen unsere Fluren, weisen über das Alltägliche hinaus und laden zu kurzem Innehalten ein. Bescheiden und unaufdringlich stehen sie da, oft schon seit langer Zeit. Kreuze gemahnen uns an das, was überzeitlich oder zeitlos ist. Sie tun uns gut, sie lassen uns still werden, weil sie uns daran erinnern, dass unser Leben vergänglich ist. Ihre, im Laufe der Jahre oft schlecht leserlich gewordenen Inschriften sind kurz, prägnant und schlicht, aber niemals einfältig oder frömmelnd.

Auch Feldkreuze haben ihr Schicksal. Manche wurden im Laufe der Zeit versetzt, manche sogar mehrfach. Manche sind im Laufe der Zeit unansehnlich geworden. Dazu schreibt Pfarrer Gerhard Lecker in seiner Pfarrchronik, aus der in diesem Heft öfter zitiert wird: „Vor Stätten, an denen Kreuze errichtet sind, soll man Ehrfurcht haben. Oft handelt es sich dabei um Stellen, die seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, verehrt werden. Grundstückseigentümer und überhaupt alle Gemeindebürger sollten Wert darauf legen, dass die Kreuze in jeweils gutem Zustand und von einer schönen Anlage umgeben sind“.

Übrigens hat sich bei der Zusammenstellung dieses Heftes gezeigt, dass die Tradition, im Freien an gut sichtbarer Stelle ein Kreuz zu errichten, bis in die jüngste Gegenwart hinein ungebrochen besteht. Errichtet wurden die Kreuze in den allermeisten Fällen von Bauern, was naheliegend ist, zumal sie über Jahrhunderte die prägende Bevölkerungsgruppe in unserem Gebiet waren. So wird etwa in dem kurz vor der Gebietsreform 1972 gedruckten Buch über den Landkreis Straubing für Oberpiebing ein Anteil von 70 Prozent Bauern genannt, für Salching allerdings nur von 20 Prozent.
Das vor Ihnen liegende Salchinger Heft will einen Überblick geben über die Feld kreuze unserer Gemeinde und der näheren Umgebung.

Es erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Besonders sei noch auf den Oberpiebinger Meditations weg hingewiesen, eine Besonderheit in unserer Gegend. Als Natur- und Kulturdenkmal wurde die Eiche hinter dem Reithofwirtshaus (Familie Forster) samt dem danebenstehenden „Denkmal“ in dieses Heft mit aufgenommen und dem Originaltext der Lecker- Chronik. Unsere Kirchen, Kapellen und Friedhofsanlagen sollen zu gegebener Zeit später in einem weiteren Heft behandelt werden.

Und nun gönnen Sie sich viel Zeit und blättern Sie in aller Ruhe das vorliegende Heft durch. Und wenn Sie sich dann gar noch aufmachen, das eine oder andere Kreuz in natura aufzusuchen, werden Sie erstaunt feststellen, wie schön unsere Fluren sind und wieviel Erbauliches sie schmückt. Beiliegend eine Karte über die Standorte der Flur-Denkmäler und des Meditationsweges.