Wasserzweckverband Straubing-Land tagte – Neues Schutzgebiet geplant

Die jüngste Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes Straubing-Land fand am Mittwoch in der Mehrzweckhalle in Parkstetten statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Verabschiedung des Haushaltsplanes 2021 sowie ein Antrag der Gemeinde Straßkirchen auf zukünftige Versorgung der Ortsteile Thal, Seehof und Tiefenbrunn durch den Zweckverband.

Nach dem Bericht des Verbandsvorsitzenden Alfons Neumeier über die letzte Sitzung des Verbandsausschusses stellte sich der neue Technische Leiter Florian Stadler dem Gremium kurz vor. Dann erläuterte Geschäftsleiter Manfred Engl den Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2021. Nachdem im vergangenen Jahr wieder 227 Neuanschlüsse erstellt wurden, versorgt der Wasserzweckverband nun 14.355 Anwesen und über 40.300 Einwohner mit Trinkwasser. Zudem erledigt er gegen Kostenerstattung sämtliche Verwaltungsarbeiten für den benachbarten Zweckverband Bogenbachtalgruppe. Der Wasserverkauf ist 2020 auf rund 1,95 Millionen Kubikmeter angestiegen. Neben den Wassergebühren in Höhe von etwa 3,63 Millionen Euro stellen die Herstellungsbeiträge und Grundstücksanschlusskosten mit rund 519.000 Euro die wichtigsten Einnahmen dar.

1,12 Millionen Euro werden den Rücklagen entnommen

Auf der Ausgabenseite fallen neben den Vergütungen für das Personal vor allem laufende Kosten für die Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung an. Außerdem sollen etwa 2,15 Millionen Euro in die Sanierung und Erhaltung des bestehenden Rohrnetzes investiert werden. Weitere 838.000 Euro sind für die Erschließung neuer Baugebiete in den Mitgliedsgemeinden eingeplant.

Durch diese hohen Investitionen errechnet sich eine Rücklagenentnahme von etwa 1,12 Millionen Euro, sodass sich die Rücklagen des Wasserzweckverbandes nach den Haushaltsplanungen auf rund 6,6 Millionen Euro reduzieren werden. Der Haushaltsplan 2021 weist Gesamteinnahmen und Ausgaben in Höhe von je 7,658 Millionen Euro auf. Die Verbandsversammlung stimmte dem Haushaltsplan mit Finanz- und Stellenplan einstimmig zu.

Die Ortsteile Thal, Seehof und Tiefenbrunn sind bisher nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Die Gemeinde Straßkirchen beantragte nun die Aufnahme der Ortsteile in den räumlichen Wirkungskreis des Wasserzweckverbandes und sicherte zugleich die Übernahme eventuell ungedeckter Kosten für den Bau der notwendigen Versorgungsleitungen zu, sodass die Anschlussnahme für den Zweckverband letztlich kostenneutral wäre. Der Anschluss der Ortsteile Thal und Seehof kann an die bestehenden Wasserleitungen bei Stetten erfolgen. Auch nach Tiefenbrunn muss eine neue Hauptleitung verlegt werden. Die Verbandsversammlung genehmigte den Antrag der Gemeinde Straßkirchen.

Im nächsten Tagesordnungspunkt stellte Geschäftsleiter Engl dem Gremium den Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme sowie Ausweisung eines Wasserschutzgebietes für den neuen Brunnen 5 vor, der mittelfristig den bestehenden Brunnen 1 zwischen Leiblfing und Seibersdorf ersetzen soll. Der Schutzgebietsvorschlag bezieht eine Fläche von 43,72 Hektar ein, die derzeit vor allem forstwirtschaftlich genutzt wird.

Der Landkreis Straubing-Bogen plant in den nächsten Jahren die Sanierung der Hailinger Straße in Leiblfing. Daher möchte der Wasserzweckverband vorab im Jahr 2022 von der Einmündung Ringstraße bis zum vorhandenen Lüfterschacht beim Wegekreuz auf einer Länge von 910 Metern eine neue Hauptwasserleitung verlegen, da hier bereits zahlreiche Rohrbrüche aufgetreten sind. Im gesamten Bereich der Hailinger Straße sollen auch die Grundstücksanschlüsse erneuert werden. Die Kosten werden auf 451.000 Euro geschätzt.

Brunnen Münster 2 in „rote Gebiete“ aufgenommen

Zum Schluss des öffentlichen Teils hatte Verbandsvorsitzender Neumeier zahlreiche Informationen für die Verbandsräte. So hat das Landesamt für Umwelt den Brunnen 2 bei Münster wegen der hohen Nitratwerte in das Ausweisungsnetz zur Erarbeitung einer Gebietskulisse „rote Gebiete“ aufgenommen. Zu längeren Lieferzeiten kann es derzeit bei der Bestellung von Trinkwasserrohren kommen. Daher werden die Mitgliedsgemeinden um frühzeitige Information bezüglich geplanter Bau- und Erschließungsmaßnahmen gebeten.