Zum 40. Todestag von Altbürgermeister Albert Pöschl hat die Gemeinde Salching im Rahmen einer kleinen Feierstunde eine Linde zwischen Salching und Oberpiebing gepflanzt. Die Initiative ging auf einen Antrag von Brigitte Wagner, der Tochter des Verstorbenen zurück und wurde vom Gemeinderat in seiner Sitzung am 19. Mai 2025 einstimmig beschlossen. Mit dem Gedenkbaum würdigt die Gemeinde posthum das Wirken und die Verdienste von Albert Pöschl, der ab 1968 Bürgermeister der damaligen Gemeinde Oberpiebing war und ab dem 1. Mai 1978 das Amt des ersten Bürgermeisters der neuen Gemeinde Salching übernahm.
Bürgermeister Alfons Neumeier begrüßte die Familien Pöschl, Moll und Wagner und Mitgestalter Josef Bierl, und würdigte in seiner Ansprache das politische und menschliche von Vermächtnis Pöschl. Besonders in der Phase der kommunalen Gebietsreform setzte sich Pöschl vehement für den Erhalt und die Eigenständigkeit der Gemeinde ein. Ein Normenkontrollverfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht bekräftigte schließlich seine Position: Salching blieb eigenständig und wurde zusammen mit Oberpiebing Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen. Während seiner Amtszeit legte Pöschl den Fokus auf zukunftsweisende Infrastrukturprojekte, etwa die Erschließung neuer Baugebiete und den Aufbau eines gemeinsamen Kanalnetzes. Um den Fortbestand der Schulen in der Gemeinde zu sichern, initiierte er die Zusammenlegung der beiden örtlichen Grundschulen. Als Schneidermeister war Albert Pöschl tief im Gemeindeleben verwurzelt. Seine Bürgernähe, sein ausgleichendes Wesen und seine offene Art machten ihn zu einer geschätzten Persönlichkeit in der politischen Führung der Gemeinde. Aus gesundheitlichen Gründen trat er zur Kommunalwahl 1984 nicht mehr an. Ein Jahr später, am 18. September 1985, verstarb er. Die gepflanzte Linde – ein Symbol für Heimatliebe, Zusammenhalt und Engagement – erinnert nun gemeinsam mit einer Gedenktafel an sein Wirken.
Feierlich segnete Pfarrer Weber die neue Gedenkstätte. Er verwies auf die Tradition von Linden in den Dörfern, sie waren Mittelpunkt der öffentlichen Kommunikation. In Hinblick auf die neu entstehenden Wohngebiete zwischen Salching und Oberpiebing wünscht sich Pfarrer Weber, dass die Bewohner, ebenso wie die Linde, in der Gemeinde Wurzeln schlagen. Der Männerchor untermalte die Zeremonie musikalisch mit dem Lied „Mein Biabing“. Im Schlusswort bedankte sich Brigitte Wagner im Namen der Familie bei allen Beteiligten für den feierlichen Rahmen bei der Bepflanzung der „Albertlinde“ für ihren verstorbenen Vater. Anschließen lud sie die Anwesenden zu einer Brotzeit im Wirtshaus „Zur Linde“ ein.
Text/Foto: Franz Dengler