Großes Interesse bei Bürgerveranstaltung am 09.07.2025 zur kommunalen Wärmeplanung der Gemeinde Salching

von Links: Herr Blaimer, Herr Laumer und Herr Pierratos vom Büro Createch engineering GmbH, 1. Bürgermeister Alfons Neumeier, Stellv. Bauamtsleitung Käpernick

CreaTech engineering präsentiert erste Ergebnisse und Zukunftsszenarien für die Gemeinde Salching

Wie heizen wir morgen? Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung in der Verwaltungsgemeinschaft Aiterhofen. Die CreaTech engineering GmbH aus Regensburg, als beauftragter Ingenieurdienstleister, präsentierte erstmals öffentlich den aktuellen Stand ihrer Analysen für die Gemeinde Salching. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit für Austausch, Fragen und Anregungen.

Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist eine klimaneutrale, bezahlbare und sichere Wärmeversorgung bis 2045. Grundlage dafür bildet eine umfassende Analyse des Ist-Zustands sowie die Entwicklung konkreter Versorgungsszenarien. Das interdisziplinäre Team von CreaTech – bestehend aus GIS-Experten, Energieplanern und Ingenieuren – hat beide Gemeinden detailliert untersucht.

Ölheizungen dominieren – hoher Erneuerungsbedarf

In der Gemeinde sind Ölheizungen noch stark verbreitet: In Salching liegt der Anteil bei 62 %. Die Gasversorgung ist mit etwa 11–13 % gering, viele Heizsysteme sind veraltet. Kombiniert mit einer geringen Sanierungsquote führt dies zu einem erhöhten Wärmebedarf.

„Diese Ausgangslage zeigt, wie wichtig eine gezielte kommunale Wärmeplanung ist“, betonte Projektleiter Konstantin Pierratos. Die Wärmewende sei gesetzlich gefordert und gleichzeitig ökonomisch sinnvoll angesichts steigender Energiepreise und Abhängigkeiten.

Biomasse und Wärmenetze bieten großes Potenzial

Besonders vielversprechend ist das Biomassepotenzial: In beiden Gemeinden steht mehr Holz zur Verfügung, als aktuell energetisch genutzt wird. Das macht Biomasse zu einer tragenden Säule der zukünftigen Wärmeversorgung. Umweltwärme, Windkraft und Photovoltaik spielen im Wärmebereich dagegen nur eine Nebenrolle.

Salching verfügt bereits über mehrere Wärmenetze, unter anderem mit Hackschnitzelheizungen in Neubaugebieten. Betreiber zeigen Interesse an Erweiterungen. In Ortsteilen mit über 70 % Ölheizungen bestehen zusätzlich gute Möglichkeiten für neue Versorgungsstrukturen.

Auch im Gewerbegebiet wurde ein hoher Wärmebedarf festgestellt. Konkrete Maßnahmen folgen dort jedoch erst, wenn die Versorgung angrenzender Siedlungen realisiert ist.

Dezentrale Lösungen als Ergänzung

Wo Wärmenetze nicht wirtschaftlich sind, kommen dezentrale Systeme wie Wärmepumpen, Biomasseeinzelheizungen oder Hybridlösungen infrage. Auch Gebäudesanierungen tragen zur Senkung des Wärmebedarfs bei und verbessern die Wirtschaftlichkeit aller Lösungen.

Bürgerbeteiligung im Fokus

Die Veranstaltung machte deutlich: Die Wärmewende braucht Beteiligung. In einer lebhaften Diskussion stellten Bürger zahlreiche Fragen zur Versorgung, Finanzierung, Technik und Fördermöglichkeiten. „Wir setzen auf Dialog und Mitwirkung“, so Geschäftsführer Markus Blaimer. Nur gemeinsam lasse sich die Wärmewende erfolgreich gestalten.

In Kürze soll eine Interessensabfrage starten, um den Bedarf nach Wärmenetzanschlüssen in der Bevölkerung zu ermitteln.

Nächste Schritte: Planung bis 2045

Bis zum Jahresende wird der Wärmeplan finalisiert. Er umfasst konkrete Maßnahmen, Zeitpläne und Empfehlungen für zentrale wie dezentrale Versorgungsformen. Parallel wird die Öffentlichkeitsarbeit fortgesetzt, um Akzeptanz und Beteiligung weiter zu stärken.

Hintergrund:
Die kommunale Wärmeplanung ist Teil der nationalen Klimastrategie und in Bayern verpflichtend geregelt. Die CreaTech engineering GmbH ist ein deutschlandweit tätiges Planungsbüro mit Sitz in Regensburg, spezialisiert auf GIS-gestützte Infrastrukturplanung und Energiekonzepte.