Trotz Regen und Wind: Pfarrei Oberpiebing-Salching pilgert wieder zum „Herrgott in Loh“

Ein alter Brauch lebt weiter – auch bei Regen und Wind: Am vergangenen Sonntag machte sich die Pfarrei Oberpiebing-Salching erneut auf zur traditionellen Wallfahrt nach Loh. Trotz ungemütlicher Witterung mit kühlen Temperaturen, kräftigem Wind und Regenschauern ließen es sich zahlreiche Gläubige nicht nehmen, an der alljährlichen Pilgerreise teilzunehmen.

Die Wurzeln dieser Wallfahrt reichen weit zurück – bis ins 15. Jahrhundert, wie Überlieferungen berichten. Einst war sie ein fester Bestandteil im religiösen Leben der Region. Im Jahr 1939 wurde sie zuletzt. Erst 1988 belebte der damalige Piebinger Pfarrer Werner Gallmeier den alten Brauch neu – seither ist die Wallfahrt nach Loh wieder ein fester Termin im Pfarrkalender.

Besonders tapfer zeigten sich jene Pilger, die trotz des schlechten Wetters ab Irlbach die letzten Kilometer zu Fuß zurücklegten – ein Zeichen tiefer Verbundenheit mit der Tradition und dem Glauben. Ein Großteil der Kirchenbesucher kam mit dem Auto zur Kirche.

In der eindrucksvollen Wallfahrtskirche „Zum Heiligen Kreuz“ in Loh begrüßte Pfarrer Heinrich Weber die versammelten Gläubigen. Mit einer feierlichen Messe setzte er den spirituellen Höhepunkt der Wallfahrt. In seiner Predigt bezog sich der Pfarrer auf das Hochfest „Kreuzerhöhung“ und verwies mit einer humorvollen Geschichte zum „Ernst des Lebens“ darauf, dass Alltag und Neubeginn nicht nur Last, sondern auch Chance sein können. Das Kreuz erinnere uns daran, dass Leid und Schwer zum Leben gehören und dass wir sie realistisch, aber nicht angstvoll annehmen sollen.

Für die musikalische Gestaltung sorgte der Kirchenchor der Pfarrei Oberpiebing unter Leitung von Wolfgang Krinner sowie an der Orgel Gerhard Schormann, welcher der Liturgie mit seinem Spiel eine besondere Note verlieh.

Im Anschluss an den Gottesdienst lud das nahegelegene Gasthaus Huber zu einem gemeinsamen Mittagessen ein – eine willkommene Gelegenheit, um sich aufzuwärmen, ins Gespräch zu kommen und den Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen. Auch Bürgermeister Alfons Neumeier freute sich über die vielen Pilger.

Auch wenn das Wetter in diesem Jahr wenig einladend war, zeigte sich einmal mehr: Die Wallfahrt nach Loh ist für viele nicht nur ein Weg, sondern gelebter Glaube, der Menschen miteinander verbindet – gestern wie heute.

Text/Foto: Franz Dengler