ILE Senioren – Vortrag über palliative Versorgung am 25.11.2025

Überreichung der Handschmeichler (v.l.) Rita Ring, Erika Eisenschink, Leni Schwarz, Anita Schlüsselbrunner, Christa Buchschmid, Dr. Carmen Müller - Foto Karl Schneider

Am Dienstag, den 25.11.2025 konnte Erika Eisenschink, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Salching und ILE Gäuboden Seniorensprecherin, zahlreiche interessierte Bürger der ILE zu dem sehr interessanten Vortrag „Wenn Krankheit und Beschwerden zum Problem werden – Möglichkeiten und Chancen der palliativen Versorgung“ im Bürger und Kulturreff in Oberpiebing begrüßen. Der Vortrag wurde von Dr. Carmen Müller, leitende Ärztin der Palliativmedizin im Klinikum St. Elisabeth Straubing gehalten.

Nach der offiziellen Begrüßung der Referentin Dr. Carmen Müller konnte Erika Eisenschink noch den 1. Bürgermeister Alfons Neumeier, die 2. Bürgermeisterin Petra Grießbaum, die ILE Seniorensprecherinnen Elisabeth Gruber-Reitberger (Gemeinde Leiblfing), Rita Pflieger (Gemeinde Oberschneiding) und Monika Feldmer (Gemeinde Feldkirchen), begrüßen. Heike Kattler (Gemeinde Aiterhofen) war entschuldigt.

Dr. Müller stellte zuerst im Rahmen ihres Vortrags ihren beruflichen Werdegang sowie prägende berufliche Erfahrungen dar. 

Anschließend wurde der chronologische Verlauf der Palliativstation in Straubing dargestellt. 2008 startete die Palliativstation mit 6 Betten und ist im Verlauf auf 10 Betten erweitert worden.

Wichtig in der weiteren außerstationären palliativen Versorgung ist die Unterstützung durch SAPV-Teams, z.B. Pallidomo in Straubing und Landkreis Straubing-Bogen, und die Eröffnung der Hospize in Niederalteich und Pentling.

In Ihrem Vortrag erklärte sie die Grundprinzipien der Palliativmedizin. Diese haben zum Ziel, die Lebensqualität bei schweren, nicht heilbaren Erkrankungen zu verbessern – unabhängig von Diagnosen oder Alter. 

Es gehe nicht um Lebensverkürzung oder -verlängerung, sondern um ein würdevolles, selbstbestimmtes Leben bis zuletzt, was sie auch durch eine Fallbeschreibung versuchte zu erklären.

Ein Schwerpunkt des Vortrages lag auf der Symptomkontrolle, die Dr. Müller als Wichtigstes in der Palliativmedizin bezeichnete. Sie erläuterte die häufigsten Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, ausgeprägte Schwäche und vieles mehr.

Auch wer noch zu den Patienten in der Palliativmedizin zählt, Patienten mit Strahlentherapie, bei psychosozialen Problemen, z. B. Überlastung der Angehörigen, Patienten mit Nebenwirkungen von tumorspezifischen Therapien und natürlich Betreuung in der Finalphase.

Wie der Kontakt zur Palliativmedizin entsteht wurde erklärt. Wichtig sei vor allem, dass die Patienten möglichst frühzeitig bei Beschwerden die Vorteile der palliativen Versorgung erhalten sollen.

Symptomkontrolle, Kommunikation und auch das Entlass-Management sind die wichtigsten Säulen der Palliativmedizin.

Ein multiprofessionelles Team arbeitet intensiv zusammen. Dazu gehören palliativ ausgebildetes Ärzte- und Pflegepersonal, Seelsorge, Physiotherapie, Wundexperten, Aromapflege, Entspannungs- und Musiktherapie, Psychologe, Sozialdienst, Hospizhelfer und das Sekretariat.

Sehr oft hört Dr. Carmen Müller von den Patienten, dass sie erfolgreich die Symptomkontrolle erfahren oder „Wenn ich das schon früher gewusst hätte“, dass sie zu spät die Informationen über die palliative Versorgung erhalten haben oder warum sie überhaupt Angst vor der stationären Aufnahme hatten.  

Es wird auch eine palliativmedizinische Sprechstunde im Klinikum angeboten, wodurch auch die Schwelle der Kontaktaufnahme kleiner werden kann und soll. Dadurch erfahren die Patienten und Angehörige eine umfassende Beratung und Unterstützung, immer im Einverständnis mit den betreuenden Ärzten der Patienten.

Eine wichtige Säule in der außerklinischen Versorgung von palliativmedizinischen Patienten ist die Ambulante Palliativversorgung (SAPV). Was sie den Patienten bietet wurde von Dr. Müller vorgestellt.

Dazu gehört die Rufbereitschaft rund um die Uhr mit Notfallnummer, Begleitung Zuhause oder im Heim und die Organisation, Planung und Koordination aller ambulanten Versorgungsmaßnahmen. Ebenso die Behandlung im Anschluss an den Aufenthalt auf der Palliativstation, Krisenmanagement, Begleitung der Angehörigen und Betreuer, Symptomkontrolle (Pumpenversorgung, Wundversorgung usw.) und die Unterstützung des Haus- und Facharztes.

Sie erläuterte auch, wie der Kontakt zur ambulanten palliativen Versorgung hergestellt wird und wie das Team von Pallidomo zusammengestellt ist.

Im Anschluss beantwortete Dr. Carmen Müller noch die Fragen, die aus der Zuhörerschaft gestellt wurden.

Zuletzt wurde im Rahmen der Veranstaltung noch vom „Mittwochs Handarbeitsteam“, bestehen aus den vier Damen, Christ Buchschmid, Leni Schwarz, Anita Schlüsselbrunner und Rita Ring, welche fleißig für die Palliativstation in Straubing Handschmeichler fertigten, ein Korb voll an Dr. Carmen Müller übergeben. Sie bedankte sich sehr für die tollen Handschmeichler, die bestimmt bald zum Einsatz kommen werden.  

Zum Schluss bedankte sich Erika Eisenschink im Namen der Teilnehmer mit einem Präsent bei Dr. Carmen Müller für den sehr informativen Vortrag.

Text: Erika Eisenschink