„Gesundes Wachstum und Schuldenfreiheit“ – Bürgerversammlung vom 14.11.2018 (19.11.2018)

Bürgermeister Alfons Neumeier mit den Autoren Franz Dengler, Gerhard Schormann und Augustin Huber
Bürgermeister Alfons Neumeier (rechts) mit den Autoren Franz Dengler, Gerhard Schormann und Augustin Huber (ab Zweiter von rechts).

Bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Mehrzweckhalle Salching, gab Bürgermeister Alfons Neumeier vor rund 150 Zuhörern einen Überblick über die finanzielle und wirtschaftliche Lage der Gemeinde Salching. Dabei bescheinigte er der Gemeinde ein gesundes Wachstum und weiterhin Schuldenfreiheit, das heißt: Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt Null Euro. Aus der von der Gemeinde initiierten Schriftenreihe „Salchinger Hefte“, wurde Heft 1 „Flurdenkmäler“ der Öffentlichkeit vorgestellt. In seinem multimedial unterstützten Vortrag unter dem Motto „Transparenz zu jeder Zeit gewährleisten“ ging der Bürgermeister zuerst auf die Struktur der Gemeinde ein. In den 14 Gemeinderatssitzungen des laufenden Jahres wurden insgesamt 188 Tagesordnungspunkte behandelt. Dazu gehören auch 11 private und zwei gewerbliche Bauanträge. Im Fokus stehe gegenwärtig das Baugebiet „Stadtfeld I“ mit Gewerbegebiet, Misch- und Allgemeines Wohngebiet. Damit einher gehe die Errichtung einer zusätzlichen Linksabbiegespur von der Staatsstraße 2141 zum Stadtfeld  I. In der Planung sei auch die Ansiedlung eines Netto- Marktes in diesem Baugebiet ab dem Frühjahr 2019.

Nachdem die Gemeinde in dem Industriegebiet „Straßäcker I“ keinen Flächenspielraum mehr habe, stehen in „Straßäcker II“ nun weitere 100000 Quadratmeter zur Verfügung. Diese Fläche solle durch einen Investor vermarktet werden. Weitere zukünftige Vorhaben basieren auf dem Vitalitätscheck 2.0, wo dem Innenraum der Dörfer mehr Platz eingeräumt werde und der soziale Wohnungsbau mit Wohnen im Alter im Mittelpunkt steht. Die Gemeinde sei permanent bestrebt, nach geeigneten Gewerbetreibenden Ausschau zu halten. Ganz oben auf der Wunschliste stehe ein Apotheken-Dienstleister. Bezüglich der Personalentwicklung in der Gemeinde verwies der Bürgermeister auf einen Stand von 39 Mitarbeitern, wobei die Kindertagesstätte (Kita) mit 19 Betreuerinnen besonders herausragt. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgten die Zuhörer die Ausführungen des Bürgermeisters über die Finanzen der Gemeinde. Dabei handelt es sich heuer bei 13,5 Millionen Euro wieder um einen Rekordhaushalt. Der Rücklagenstand betrage voraussichtlich zum 31.12. rund 750000 Euro. Bei den Ausgaben rage bei den Allgemeinen Umlagen besonders die Kreisumlage mit 1,3 Millionen Euro heraus. Die wichtigsten Einnahmen seien der Anteil der Einkommensteuer  und der Gewerbesteuer mit je circa 1,7 Millionen Euro, der Grundsteuer B mit rund 309000 Euro, der Anteil der Umsatzsteuer mit rund 260000 Euro und der Einkommensteuer Ersatz mit rund 127000 Euro.

Eine positive Entwicklung gebe es  bei den gemeindlichen Einrichtungen wie dem Bürgerhaus Salching und dem Büro des Sozial- und Kulturreferenten sowie der Seniorenbeauftragten und des Jugendbeauftragten. In dem Zusammenhang teilte Neumeier mit, dass geplant sei, das Rathaus der VG-Aiterhofen umzubauen. Der Kostenvoranschlag betrage rund  973000 Euro, wovon auf Salching ca. 381000 Euro entfallen.  Bei der Kita Sankt Niklaus der Gemeinde ragen besonders die Personalkosten in Höhe von  719400 Euro heraus, der Sachaufwand (ohne Mittagessen) betrage rund 79500 Euro und die Weiterleitung der Betriebskostenförderung 40000 Euro. Auf der Einnahmenseite stehen rund  362178 Euro Betriebskostenförderung des Staates und rund 80000 Euro Elternbeiträge. Die Grundschule Salching besuchen gegenwärtig 91 Schüler, davon 46 die offene Ganztagsschule. Die Personalausgaben betragen hier 103500 Euro, für Sachaufwand werden 106500 Euro und für die Schülerbeförderung circa 44100 Euro veranschlagt. Die Einnahmen belaufen sich auf circa 55600 Euro. Die Mittelschule Leiblfing besuchen aus Salching 10 Schüler. Der finanzielle Anteil Salchings beträgt rund 30000 Euro. Ein Freudentag für die Gemeinde Salching war die Einweihung der Gemeindebücherei am 26.September. Innerhalb weniger Wochen haben sich 243 Mitglieder einen Leserausweis geholt und bisher 1447 Bücher ausgeliehen. Die Bücherei und auch die Vhs-Außenstelle Salching seihen bei Sabine Schlosser in den besten Händen. Auch bei der Mehrzweckhalle beziehungsweise Sporthalle laufe alles bestens, wie der Belegungsplan zeige.

Neu in punkto Veranstaltungen sei der Bürger- Kulturtreff in Oberpiebing. Dabei stehen neben der Schießanlage im Untergeschoss, die von den Hubertusschützen benutzt werde, im Erdgeschoss Räumlichkeiten bis zu 100 Plätze für Veranstaltungen zur Verfügung. Das Obergeschoss sei von einer Physio-Praxis angemietet. Eine gemeindliche Einrichtung von besonderem Wert sei der Bauhof, mit seinen sechs Mitarbeitern. 280000 Euro an Personalkosten gebe die Gemeinde dafür aus. Auch die beiden Feuerwehren lasse sich die Gemeinde etwas kosten, nämlich je circa 20000 Euro für Salching und Oberpiebing. Ein dicker Brocken sei die Beschaffung des neuen Löschfahrzeuges LF 20 für die Feuerwehr Salching, Kostenpunkt rund 400000 Euro, die Zuwendungen betragen rund 133000 Euro. Das Energiekonzept, das 2015 erstellt worden sei, greife in vollen Umfang. So seien auf allen gemeindlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen installiert.  In den Kommunalgebäuden gebe  Hackschnitzelheizung oder Gasheizung. Die Beleuchtung in der Gemeinde wurde auf LED umgestellt. Eine Elektrotankstelle sei vorhanden und die modernisierte Kläranlage zähle zu den Spitzeneinrichtungen ihrer Art in Deutschland. Der Friedhof sei die Visitenkarte einer Gemeinde, sagte Neumeier. Letzte Investitionsmaßnahme sei in Salching die neue Urnengräberanlage. Nachdem die Grabgebühren hier eine Unterdeckung aufweisen, sei in nächster  Zeit eine Anpassung zu erwarten. Der Breitbandausbau sei in der Gemeinde abgeschlossen. Mit der Installation von Bayern-WLAN, demnächst mit einer Gemeinde-APP, habe die digitale Welt in der Gemeinde Einzug gehalten. Eine wichtige Infrastruktureinrichtung seien die Straßen in der Gemeinde. Die Ausgaben in diesem Bereich gehören zu den TOP-Investitionen. Alleine der Radweg Landshuter Straße erforderte Gesamtkosten von 750000 Euro (FAG-Förderung 475000 Euro). Das Radwegekonzept der Gemeinde Salching gelte als vorbildlich. Deswegen habe die Gemeinde auch ein Kernwegekonzept angemeldet.

Wichtige Einrichtungen seien die fünf Kinderspielplätze in der Gemeinde, die jedes Jahr mit einem hohen Kostenaufwand instand gehalten werden. Hohe Wellen schlage alljährlich die Verkehrsüberwachung in der Gemeinde, wenn die Schnellfahrer zur Kasse gebeten werden. Demnächst soll nun auch der ruhende Verkehr kontrolliert werden; schlechte Zeiten für die Falschparker. Im letzten Teil seiner Ausführungen befasste sich der Bürgermeister mit den laufenden und geplanten Baumaßnahmen in der Gemeinde. Mit dem Ausbau des Bürgerhaushofes Mitte nächsten Jahres, werde die Dorferneuerung Salching beendet. In Oberpiebing werde mit dem Ausbau der Dorfstraße vom Kirchplatz bis zur Einmündung in die Niederpiebinger Straße eine neue Dorfmitte entstehen. Die Zusammenarbeit im Rahmen der ILE-Gäuboden bezeichnete der Bürgermeister als gut, vor allem in den Bereichen Soziales und Kultur, ebenso die Zusammenarbeit mit der Pfarrei. Es gebe auch ein Sonderprogramm für die Senioren- und Jugendarbeit, das gut angenommen werde. Zum Schluss wies der Bürgermeister auf die allgemeinen Bürgerpflichten, wie die Straßenreinigung und anderes mehr hin.

Wissenswertes und Erhaltenswertes aus Salching, Oberpiebing  und der Umgebung zu sammeln und zu veröffentlichen, haben sich eine Handvoll Bürger bereit erklärt. Daraus entstanden ist  die Schriftenreihe „Salchinger Hefte“. Der Gemeinderat hat die Herausgabe beschlossen.  Heft 1 trägt den Titel „Flurdenkmäler“. Die Autoren sind Gerhard Schormann, Augustin Huber und Franz Dengler. Bei der Vorstellung des 84-seitigen reich bebilderten  Heftes,  sagte Gerhard Schormann: „Beim Lesen spürt man, dass der Gäuboden auch eine Seele hat und es werde einem bewusst, auf welch schönem Fleckchen Erde wir leben.“ Der Bürgermeister schloss dann die Bürgerversammlung mit dem Satz „Miteinander wohlfühlen und miteinander zufrieden sein ist die beste Zukunft.“