Am Sonntag wird gefeiert

Burschenverein „Gemütlichkeit“ feiert Geburtstag

Matting. (jb) Der Burschenverein „Gemütlichkeit“ Matting (Gemeinde Salching) wurde am 22. Februar 1920 in Matting von Eduard Krinner (Ökonomieratssohn) aus Riedling, Alois Plendl (Gutsbesitzerssohn) aus Kirchmatting und Ludwig Betzenhauser (Kunstmühlenbesitzerssohn) aus Kinoden gegründet. Alljährlich veranstaltet der Burschenverein für die Gemeindebürger ein Sonnwendfeuer.

Dazu wird von den Burschen aus alten Klamotten und Stroh eine „Hexe“ angefertigt, welche bei der Feier auf einem Holzhaufen verbrannt wird. Zudem sorgen die Burschen für Volksfestschmankerl und Getränke. Ein Alleinunterhalter sorgt für Stimmung.

Maibaumaufstellen und Hüttenausflug

Ein weiterer Brauch beim Burschenverein ist das Maibaumaufstellen, alle zwei Jahre, auf dem Dorfplatz in Oberpiebing. Tradition hat beim Burschenverein auch der Hüttenausflug. Nach den Anstrengungen bei den Festlichkeiten des Vereins ist das eine Belohnung für die aktiven Mitglieder und stärkt die Kameradschaft. Durch den Verlust des Vereinsheimes, wodurch das Motto „Einigkeit macht stark“ sehr gelitten hat, mussten die sonst üblichen Burschenwochenenden auf Eis gelegt werden. Erst nachdem es mit Unterstützung durch die Bevölkerung bei den Vereinsfesten finanziell wieder aufwärtsging, konnten die Burschenausflüge wieder aufgenommen werden.

Bis zum 31. Dezember 2013 hatte der Burschenverein sein Vereinsheim in Salching, Brückenstraße 30. Als Anfang 2014 das Gebäude abgerissen wurde, musste sich der Burschenverein um ein neues Vereinsheim umschauen. Zwischenzeitlich kam der Verein im „Stüberl“ bei einer Familie in Salching unter. Nach zwei Jahren bahnte sich eine Lösung an, als Bürgermeister Alfons Neumeier den Schulbus-Stellplatz im Bauhof für einen Umbau ins Gespräch brachte. Mit finanzieller Unterstützung vonseiten der Gemeinde und materieller Hilfe einiger ortsansässiger Firmen sowie tatkräftiger Hilfe von Mitgliedern und Freunden des Vereins konnte am 23. Dezember 2015 mit dem Umbau begonnen werden. Die Einweihungsfeier fand am 19. Juni 2016 statt.

Irgendwann geht für jeden Burschen das aktive Vereinsleben zu Ende. Entweder man wird mit 40 Jahren automatisch ein passives Mitglied oder man heiratet und scheidet als aktives Mitglied aus. Der Abschied wird im Kreise der Burschen gefeiert. Der Ausscheidende bekommt einen Apfelbaum, den er bei sich zu Hause einpflanzen muss. Nach getaner Arbeit geht es dann ins Wirtshaus, wo auf Kosten des ausscheidenden Burschen gezecht wird.

Bei der Jahresversammlung im August 2020 wurde folgende Vorstandschaft gewählt: Vorsitzender Fabian Pletz, zweiter Vorsitzender Maximilian Koslowski, Kassier Andreas Klumbies, Schriftführer Lukas Heuschneider, Beisitzer Wolfgang Huber. Seit geraumer Zeit hat es für den Burschenverein nur noch ein Thema gegeben, nämlich den 100. Geburtstag des Vereins im Jahr 2020. Über ein Jahr hat der Festausschuss des Vereins mit Vorsitzendem Fabian Pletz auf den Termin für das Gründungsfest hingearbeitet. Dann kam die Corona-Pandemie. Nun findet das Fest am Sonntag, 15. August, im kleinen Rahmen statt. Meilensteine auf dem Weg dahin waren am 19. Juni das Schirmherrnbitten bei Bürgermeister Alfons Neumeier in Außerhienthal und das Fahnenmutterbitten bei Karolina Sax in Kirchmatting.

Folgendes Programm ist geplant: kurzer Kirchenzug, 10 Uhr, Gottesdienst auf dem Dorfplatz in Oberpiebing (bei Schlechtwetter in der Pfarrkirche Oberpiebing), anschließend Festzug. Die Anwohner der Dorfstraße, des Pieringer Wegs und der Nikolausstraße werden gebeten, ihre Häuser zu beflaggen. 12 Uhr, Mittagessen im Bürger- und Kulturtreffpunkt in Oberpiebing, anschließend gemütliches Beisammensein und Ausklang.

Quelle: Josef Bier / Straubinger Tagblatt