Zur jährlichen Mitgliederversammlung haben sich letzte Woche die Jagdgenossen im Kutschenstadl in Oberpiebing getroffen. Vertreten waren neben dem ersten Bürgermeister der Gemeinde Salching die Jagdpächter, sowie insgesamt 20 Jagdgenossen. Nach der Begrüßung durch den Jagdvorsteher Reinhard Bayerl folgten die Grußworte von Bürgermeister Alfons Neumeier. Besonders hob er dabei die vielfältigen Aufgaben der Jagdgenossenschaft hervor, die von Gehölz- und Gewässerpflege, bis zum Wald- und Feldwegebau reichen. Auch für das kommende Jahr konnte er wieder die Unterstützung durch die Gemeinde Salching in Form eines Zuschusses zusichern. Vor der nun folgenden umfangreichen Tagesordnung konnten sich die Jagdgenossen bei einem gemeinsamen Abendessen stärken, dass auch dieses Jahr wieder von den Jagdpächtern Hubert Hochholzer, Martin Obermeier und Franz Gruber gesponsert wurde.
520 Tonnen Material für Wald und Feldwege
In seinem Rechenschaftsbericht erläuterte Bayerl, dass nun der dreijährige Turnus beim Heckenschnitt einmal durchgelaufen ist und nun wieder von vorne beginnt. Für Wegebau und Wegeinstandsetzung wurden insgesamt 500 Tonnen Frostschutz und Schotter eingebaut und zusätzlich 20 Tonnen Frostschutz zum Auffüllen von Schlaglöchern verwendet.
Für die Gemeinschaftsgeräte waren wieder umfangreiche Wartungsarbeiten notwendig. Beim Eck Sicma Mulcher wurden die Mulchmesser gedreht und für den Müthing Mulcher neue Mulchhämmer eingebaut. Der alte Weghobel ist im Frühjahr auseinandergebrochen und musste aufwändig geschweißt werden.
Vegetationsgutachten erstellt
Im Frühjahr wurde ein forstliches Vegetationsgutachten erstellt. Dazu wurde vom AELF ein Punkt in Maierhof festgelegt und im Umkreis von 200 m Jungbäume auf Verbiss untersucht. Nach den geltenden Richtlinien fallen auch Neuanpflanzungen darunter, die eingezäunt sind. Es konnte somit vom AELF kein Verbiss festgestellt werden. Dieser Punkte sorgte unter den Jagdgenossen für rege Diskussionen, da abweichend dazu in der Praxis teilweise starker Verbiss zu beobachten ist. Ohne Verbissschutz oder Umzäunung kommen stellenweise keine Jungpflanzen durch. Es wurden einige Stimmen für höhere Abschusszahlen beim Rehwild laut. Die Jägerschaft machte aber glaubhaft, dass die von der unteren Jagdbehörde festgelegten Abschusspläne streng eingehalten werden.
Vorstandschaft entlastet
Im nachfolgenden Kassenbericht hat Rudi Englberger alle Einnahmen und Ausgaben detailliert erläutert. Trotz deutlich höherer Ausgaben für den Wegebau und etwas geringeren Einnahmen aus dem Mulcherverleih konnte im Jahresabschluss noch ein leichter Überschuss erzielt werden. Die Kassenprüfer stellten die ordnungsgemäße Führung der Geldkonten und Kassenbücher, fest und so konnte der Sprecher Josef Plendl die Entlastung der Vorstandschaft beantragen. Diese wurde einstimmig beschlossen.
Neuer Pachtvertrag
Nach neun Jahren läuft der bisherige Pachtvertrag im März 2022 aus. Die jetzigen Jagdpächter haben eine Verlängerung um weitere neun Jahre angestrebt. Eine zusätzlich aufgenommene Klausel im Pachtvertrag mit einer Haftungsobergrenze machte dies allerdings unmöglich. Das Jagdrevier musste deshalb an die bisherigen Jagdpächter neu verpachtet werden. Die Versammlung stimmte dem neuen Pachtvertrag einstimmig zu.
Geräte müssen ersetzt werden
In der letzten Jagdversammlung wurde starkes Interesse an einem RTK Vermessungsset zum Auffinden von Grenzmarkierungen bekundet. Reinhard Bayerl hat daraufhin verschiedene Angebote eingeholt und benachbarten
Jagdgenossenschaften eine Beteiligung angeboten. Nach jetzigem Stand würden fünf Genossenschaften gemeinsam das Set beschaffen. Für den Kauf konnte in der darauffolgenden Abstimmung, bei zahlreichen Enthaltungen, eine knappe Mehrheit erzielt werden. In den nächsten Jahren stehen wieder einige Ersatzbeschaffungen an. Der Eck Sicma Mulcher ist in die Jahre gekommen um muss mittelfristig erneuert werden. Ebenso der alte Weghobel, der nach ca. 30 Jahren ausgedient hat. Jagdvorsteher Bayerl holt dazu verschiedene Angebote ein, so dass es in der nächsten Jagdversammlung zur Abstimmung über die Anschaffung kommen kann.
Blühstreifenprogramm soll entwickelt werden
Aus den Erfahrungen des Blühstreifenprogramms der Südzucker AG weiß man den Wert von Blühstreifen zu schätzen. Sie sind Rückzugsort für Bienen, Insekten, Vögel und Niederwild. Neben der Auflockerung der Kulturlandschaft stellen sie auch einen Imagegewinn für die heimische Landwirtschaft dar. In der Gemeinde Salching soll nun unter Einbeziehung der Landwirte und der Jagdgenossenschaften ein eigenes Blühstreifen-programm entwickelt werden. Der Aufwand dafür wird dementsprechend aufgeteilt. Die Gemeinde übernimmt das Marketing und die Kosten für das Saatgut. Landwirte stellen die Ackerflächen unentgeltlich zur Verfügung und die Jagdgenossenschaften übernehmen die Organisation, Planung und Aussaat. Bei der darauffolgenden Abstimmung konnte ein einstimmiges „JA“ für das Programm erzielt werden.
Jagdpachtschilling für Wegebau und Gehölzpflege
Sehr schnell wurde über die Verwendung des Jagdpachtschilling abgestimmt. Auch im kommenden Jahr soll damit wieder die Gehölzpflege und der Wegebau finanziert werden.
Zum letzten Tagesordnungspunkt gab es nur eine Wortmeldung. Ein Jagdgenosse beklagte sich über überhängende Äste auf einem angrenzenden Feldweg, der deshalb nicht mehr befahrbar sei. Da es sich um Bäume auf einem Privatgrund handelt und der Feldweg im Besitz der Gemeinde Salching ist, kann die Jagdgenossenschaft hier nicht tätig werden. Er wurde deshalb an das zuständige Ordnungsamt verwiesen.
Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Bürgermeister Neumeier für die geleisteten Dienste der Jagdgenossenschaft und für die stets gute Zusammenarbeit. Nach einem Dank an die Gemeinde Salching für die wohlwollende finanzielle Unterstützung schloss Jagdvorsteher Bayerl die diesjährige Versammlung.
Text und Foto: Josef Bierl