„Enzyklika Fratelli Tutti“

Zentralpräses Georg Dunst (links), mit den Jubelsodalen Hermann Dallmeier, Richard Plendl, Josef Sax und Obmann Franz Muhr (von links). Foto: Josef Bierl)

Coronabedingt konnte wegen der beengten Verhältnisse im Mattinger Kirchlein Maria Birnbaum, die traditionelle Fußwallfahrt der Marianischen Männerkongregation (MMC) Oberpiebing-Salching, am Dienstagabend nicht stattfinden. Stattdessen feierten die Sodalen, mit Zentralpräses Msgr Georg Dunst und Diakon Heribert Schambeck, in der Pfarrkirche Oberpiebing eine Maiandacht, die vom Männerchor, unter der Leitung von Wolfgang Krinner, mit Marienliedern gestaltet wurde. Im Pfarrheim Oberpiebing sagte anschließend Obmann Franz Muhr, dass  durch die Aufnahme von drei neuen Mitgliedern  der Stand von Oberpiebing wieder 60 Mitglieder und von Salching 21 Mitglieder betrage. Nachdem Obmann Wolfgang Kernbichl sein Amt abgegeben habe, sei Salching zurzeit ohne Obmann. Ein neuer Obmann soll von den Salchinger Sodalen berufen werden. Der Zentralpräses und Obmann Muhr nahmen dann die Ehrungen vor. Dabei überreichten sie die Urkunden, Medaillons und Rosenkränze. Ein besonderer Jubelsodale ist Max Kainz, der auf eine 81-jährige Treue zur Kongregation zurückblicken kann  und schon eine päpstliche Ehrung erfahren hat (war entschuldigt). Für 75 Jahre wurde Ludwig Petzenhauser geehrt (ebenfalls entschuldigt). Auf 70 Jahre bringt es Richard Plendl, 60 Jahre ist Josef Sax Mitglied bei der MMC und Hermann Dallmeier 20 Jahre. In seinem MMC-Jahresvortrag befasste sich der Zentralpräses mit dem Thema: „Enzyklika Fratelli Tutti“ von Papst Franziskus, über die Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft, vom 3.Oktober 2020. Der Papst wandte sich damit an alle Brüder und Schwestern, um ihnen eine dem Evangelium gemäße Lebensweise darzulegen. In einer seiner Ratschläge lädt er zu einer Liebe ein, die alle politischen und räumlichen Grenzen übersteige. Er nennt den Menschen selig, der den anderen, auch wenn er weit von ihm entfernt sei, genau so liebe und achte, wie wenn er mit ihm zusammen wäre. Doch es gebe Tendenzen in der heutigen Welt, die die Entwicklung einer Geschwisterlichkeit aller Menschen behindern: Weltweiter Nationalismus, Globalisierung als Freiheit der Wirtschaftsmächte, Ökonomisierung des Denkens – es zählt nur der leistungsfähige Mensch. Rassismus, menschenfeindliche Mentalität, Benachteiligung der Frau, moderne Sklaverei  durch Frauen- und Kinderarbeit, Kriege und Terror mit Flucht und Vertreibung, mit Hunger und Unterernährung. Um auf dem Weg zur universalen Geschwisterlichkeit voran zu kommen, müsse ein Bewusstsein entstehen, dass jeder Mensch immer und unter allen Umständen wertvoll sei. Jeder Mensch habe das Recht, in Würde zu leben und sich zu entwickeln. Das sei der wahre Weg zum Frieden. Ein wirklicher Friede sei nur möglich, mit einer globalen Ethik der Solidarität, die von der gesamten Menschheitsfamilie gestaltet werde. Wer Frieden bringen will, dürfe nicht übersehen, dass Ungerechtigkeit Friedensbildung unmöglich mache. Wer Unrecht erleide, müsse seine Rechte verteidigen. Aber Vergeltung, blanker Hass und blinde Rache seien keine Wege zum Frieden. Damit werde nichts gewonnen, sondern alles verloren. Wahre Versöhnung geschehe nicht durch Verschweigen und Vergessen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die heutige und die künftigen Generationen die Erinnerung an das Geschehen verlieren. Krieg sei kein Gespenst der Vergangenheit sondern sei zu einer ständigen Bedrohung geworden. Die Argumente für den Frieden seien stärker als jedes Kalkül für den Einsatz von Waffen. „ Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter als sie vorher war“, machte Papst Fanziskus von eineinhalb Jahren in seiner Enzyklika  deutlich.

Quelle: Josef Bierl